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Der Jahreswechsel ist zwar schon wieder eine Weile hinter uns, aber für gute Vorsätze ist es immer Zeit. Der Kanton Zug könnte sich einen Vorsatz geben, welches weit über die Kantonsgrenzen hinweg Wirkung zeigen und sein Ansehen als innovativer Kanton stärken könnte: Die Bildung einer Cleantech Common – eine Cleantech-Allmende. 

Warum Cleantech? Warum eine «Allmende»? 

Das Jahr 2022 hat uns vor Augen geführt, dass die Welt mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert ist. Die weitreichendste und bedrohendste ist meines Erachtens der Klimawandel und allem voran die Reduktion des CO2-Ausstosses. Der Klimawandel verändert nicht nur die Umwelt und damit unseren Lebensraum, er hat als Folge davon mittelfristig auch gravierende gesellschaftliche und politische Konsequenzen wie Migration, Krieg oder Unruhen. Wie wir mittlerweile sehen können, sind Verbote oder das Hoffen auf Verhaltensänderungen der Bürger zur Linderung des Problems leider wohl nicht zielführend. Die Wissenschaft zeigt, dass der Mensch zu stark in der Gegenwart lebt und nicht primär an die Nachwelt denkt. Für mich liegt der Schlüssel für eine Abwendung des Klimawandels deshalb in der Technologie. Technologie ermöglicht es uns einerseits, unser Leben viel weniger CO2-intensiv zu führen. Andererseits aber kann und muss CO2 aus der Atmosphäre schlichtweg abgesogen und «entsorgt» werden, wenn die Erderwärmung rechtzeitig gestoppt werden soll. Deshalb mein Appell für Cleantech. 

Mit dem «Crypto Valley» ist unserer Region ein Marketing-Coup gelungen und es hat sich ein entsprechender Kosmos gebildet. Krypto-Technologie ist meines Erachtens in einer immer mehr digitalisierten Welt von höchster Wichtigkeit. Wir warten gespannt auf wertschöpfende Anwendungen. Das Vorbild des Crypto Valley, das Silicon Valley in den USA, ist ein Ökosystem, dass massgeblich durch jahrzehntelange Investitionen der US-Regierung in die Verteidigung entstanden ist. Am Anfang stand also ein Problem, dass so komplex und dringend war (Verteidigung), dass der Staat den Anschub geleistet hat. Für Private alleine wäre das Risiko ihrer Investments zu gross gewesen.

Seinem Ruf als innovativer und zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort gerecht werden könnte der Kanton Zug nun, indem er mutig den Anstoss zu einer Cleantech-Allmende gibt Selber Geld in Technologien investieren sollte er nicht, aber dafür sorgen, dass ein innovationsfreundliches Umfeld gegeben ist. Das Ziel: Die aktive Förderung von Technologien zur Reduktion des CO2-Ausstosses sowie die Ansiedlung von Firmen, die diese «Mission» verfolgen. Ein Tal, ein «Valley» engt ein, aber eine offene Allmende, eine «common», lässt Raum für Innovation, ist zugänglich und sichtbar. Die Forschung im Bereich Cleantech hilft der Umwelt unmittelbar und ich bin überzeugt, dass erfolgreiche Firmen in Zug ein Ökosystem schaffen könnten, welches mittel- bis langfristig für den Kanton einen schönen «Payback» nach sich ziehen könnte. Verschiedene Industriebetriebe im Kanton sind bereits an der Arbeit. Mit aktiver Unterstützung durch die öffentliche Hand könnte eine klassische Win-Win-Situation entstehen. Ein Cleantech-Ökosystem würde dem Kanton Zug mit seiner schönen, intakten Landschaft gut anstehen. Cleantech – c’mon Zug!

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